Dieser Beitrag ist erschienen in der ZivilCourage 2/2021 |
Literatur
Kleine Geschichte der Protestmusik
Findus: Geschichte der Protestmusik. Von Katzenmusik bis K-Pop. Heidelberg 2021; 52 Seiten; 8,90 Euro (zzgl. Versandkosten). Erschienen im Verlag Graswurzelrevolution; ISBN 978-3-939045-43-4; bestellbar (auch) über www.graswurzel.net/gwr/buchverlag
Mit Namen soll man ja eigentlich nicht spielen, aber hier ist das angemessen und sinnvoll: Findus liefert mit diesem Buch einen schier unerschöpflichen Fundus, auch wenn er diesen als lediglich „kleine“ Geschichte der Protestmusik bezeichnet.
Er, Findus, ist den ZivilCourage-LeserInnen wohlbekannt, zeichnet er doch seit mittlerweile vielen Ausgaben die jeweils auf der Rückseite veröffentlichten Karikaturen (ehrenamtlich übrigens, wie an dieser Stelle wenigstens einmal dankbar und dankend vermerkt sei!).
Mit diesem äußerlich schmalen, inhaltlich reichhaltigen Buch legt er nun einen Streifzug durch, wie er in der Einleitung schreibt, „emanzipative Momente der Populärmusik“ vor. „Von Katzenmusik bis K-Pop“, wie der Untertitel verheißt, geht es dann zunächst um „Protestmusik in Deutschland“, von der „Katzenmusik“, die in der ersretn Hälfte des vorvergangenen Jahrhunderts „eine populäre Form des politischen Protests darstellte“, über Arbeiterchöre, antifaschistische Protestmusik, die „Liedermacher*innenszene“, Politrock, deutschsprachigen Punk bis zu „deutschsprachiger Musik im Protestmodus und im Widerstandsmodus“ (Stichwort: „Lebenslaute“) bis hin zu Hip Hop.
Der zweite Teil widmet sich der Protestmusik in den USA mit bekannten (Woody Guthrie etc.) und (mir) unbekannten AkteurInnen (z.B. Bikini Kill).
Im dritten Teil schließlich geht es um Protestmusik weltweit, um „Jamaika, Bob Marley und der Reggae“, um „Fela Kuti und arabischen Rap“ und und und…
Zum Musikstil, den InterpretInnen und dem politischen Hintergrund gibt es jeweils einen kurzen und informativen Text – und natürlich sehr viele Zeichnungen.
Das Buch macht große Lust aufs Blättern und dann vielleicht auch Hören – und das Kennenlernen neuer musikalischer Protestformen.
Stefan Philipp