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Suttner

27. November 2022

… gefördert von: Bertha-von-Suttner-Stiftung

Dieser Beitrag ist erschienen in der
ZivilCourage 3/2022

Friedensarbeit

Die von der Stiftung der DFG-VK in diesem Jahr geförderten Projekte

Von Hauke Thoroe

bertha-von-suttner-stiftung.de

Die Bertha-von-Suttner-Stiftung der DFG-VK unterstützt seit 29 Jahren wissenschaftliche und kulturelle Vorhaben, die sich mit der Erforschung und Überwindung von Kriegsursachen sowie mit Formen gewaltfreier Konfliktbearbeitung befassen. „In diesem Jahr haben wir fast ein Dutzend Projekte unterstützt“, sagt David Scheuing, der Vorsitzende des Stiftungsrats, „und wir hoffen auch in unserem 30. Jahr auf viele interessante neue Einreichungen“. 

Hier soll ein knapper Überblick über die aktuellen Aktivitäten und Förderungen gegeben werden.

Studie: Fehlendes Recht auf Kriegsdienstverweigerung

Formell gibt es in der Türkei ein Recht auf Kriegsdienstverweigerung, praktisch eher nicht. Um diese Erfahrung vieler Kriegsdienstgegner wissenschaftlich zu validieren, organisierte Connection e.V. eine Befragung türkischer Kriegsdienstverweigerer. Der Bericht beschreibt detailliert die Menschenrechtsverletzungen und die strafrechtlichen Verfolgungen, denen sich Kriegsdienstverweigerer in der Türkei ausgesetzt sehen. Mehr zur Studie: https://bit.ly/3CpQcHU

Tagung: Gewaltfreier Widerstand in repressiven Zeiten

Angesichts des Ukraine-Krieges könnte die Arbeit des „Bund für Soziale Verteidigung“ (BSV) nicht aktueller sein: Der BSV entwickelt gewaltfreie Verteidigungskonzepte, mit denen soziale Gemeinschaften geschützt werden sollen anstelle militärischer Territorial-Verteidigung. Die Tagung „Gewaltfreier Widerstand in repressiven Zeiten“ wurde deshalb von der Stiftung unterstützt. Hier findet sich die Tagungsdokumentation: https://bit.ly/3rKZfhB

Protest: Friedenskonferenz 2022

Um aufzuzeigen, dass eine friedliche Welt möglich ist, organisieren Friedensorganisationen parallel zur „Münchner Sicherheitskonferenz“ die „Münchner Friedenskonferenz“. Die Veranstaltung fand im Alten Rathaus und online statt. Eine gute Dokumentation und Aufzeichnungen vieler Talks der Veranstaltung finden sich hier: https://bit.ly/3EEd9tL

Delegation: Vertrag zum Verbot von Atomwaffen

Anlässlich des ersten Treffen der Vertragsstaaten des Vertrag zum Verbot von Atomwaffen in Wien organisierte Ican Deutschland einen wissenschaftlichen Austausch mit den Konferenzdelegierten und erstellte einen Bericht über Fortschritte, Chancen und künftige Herausforderungen in der Universalisierung des Atomwaffenverbots: https://bit.ly/3g09xIb

Studie: Die Klimakrise und Atomwaffen

Wie trägt die nukleare Teilhabe zum Klimawandel bei? Welchen CO2-Ausstoß verursachen einzelne Elemente der nuklearen Teilhabe Deutschlands? In welchem Kontext muss dieser CO2-Ausstoß betrachtet werden? Diese und andere Fragen versucht Ican Deutschland mit der Studie „Die Klimakrise und Atomwaffen“ aus einer klimagerechten Perspektive zu beantworten. Die Studie wird derzeit noch erarbeitet.

Ausstellung: „DenkMalKrieg – DenkMalFrieden“

Bis heute stehen vielerorts Kriegsdenkmäler. Viel zu oft stellen diese das Morden für deutsche Großmachtpläne als gesellschaftlich „gut“ und „wünschenswert“ dar oder verklären dies gar zu „Heldentaten“. Deshalb versuchen die Künstler Wolfram P. Kastner und Hans Wallner mit ihrem Projekt „DenkMalKrieg – DenkMalFrieden“, diese Denkmäler einerseits zu dokumentieren und andererseits mit künstlerischen Interventionen zu dekonstruieren. Die Stiftung unterstützte 2022 die Ausstellung „Kriegspropaganda oder Trauer und Friedenswille“ in München. Informationen zum Projekt: https://bit.ly/3CLWFye

Forschung: Participatory Action Research Camp in Österreich

Die Bertha-von-Suttner-Privatuniversität St. Pölten veranstaltete diesen Sommer zwei Zertifikatskurse zu partizipativer Aktionsforschung (PAR). Forscher*innen, Studierende oder Praktiker*innen der Sozialwissenschaften, der Sozialen Arbeit oder in gemeinschaftsbezogenen Projekten konnten Kenntnisse und Fähigkeiten in partizipativen Forschungsmethoden entwickeln oder ausbauen und Kapazitäten für kollaborative Aktionsforschung erweitern: https://bit.ly/3Cnzo49

Jugenddelegation zur Uno nach New York

Die DFG-VK organisierte zur 10. NPT Review Conference des Atomwaffensperrvertrags eine Jugenddelegation nach New York zur Uno. Die jungen Menschen, Aktivist*innen und Studierende besuchten Vorträge, Podiumsdiskussionen und andere Events auf der Konferenz rund um das Thema nukleare Abrüstung, trafen Diplomat*innen und Überlebenden der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Als Höhepunkt verlasen die DFG-VK- Delegierten ein gemeinsam mit Jugenddelegationen aus aller Welt vorbereitetes eigenes Statement vor dem UN-Plenum. Hier blicken die Teilnehmer*innen auf die Reise zurück: https://un-delegation.dfg-vk.de/auf-der-revcon/

Buch: „Hans Paasche – Ein Leben für die Zukunft“

Den Raubbau an der Natur zu kritisieren, die Aufarbeitung kolonialer Verbrechen zu fordern und die Kritik an überbordendem Militarismus sind auch heute noch wichtige Aufgaben der Friedensbewegung – und sie sind das „moderne“ Erbe auch von Hans Paasche. Zum 100. Todestag erschien in Kollaboration des Rostocker Friedensbündnisses und des Donat-Verlags das Buch „Hans Paasche – Ein Leben für die Zukunft“. Paasche war in vielerlei Hinsicht unter anderem auch den bürgerlichen Friedensbewegten seiner Zeit inhaltlich weit voraus – er kritisierte den Kolonialismus grundsätzlich, als andere ihn nur reformieren wollten, er kritisierte das Kaiserreich, als andere es noch in Schutz nahmen. Dies würdigt der Band ausführlich, der mit unserer Unterstützung erschien. Bestellt werden kann das Buch direkt beim Donat Verlag: https://bit.ly/3yxkaZk

Studie: Future combat air system (fcas)

Was ist FCAS? Genau diese Frage beantwortet eine Studie der Informationsstelle Militarisierung und berichtet über das größte Aufrüstungsprojekt der Bundesregierung. Bei diesem Rüstungsprojekt, das irgendwann die gerade beschlossenen F-35-Flugzeuge ersetzen soll, wird es sich um eine Mischung aus Atombomber und begleitenden Drohnen handeln. Und weil das in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist, unterstützt die Stiftung diese wichtige Studie. Hier die Vorabstudie: https://bit.ly/3erPfXp

Öffentlichkeitsarbeit und Akquise

Der Stiftungsrat hat beschlossen, dass die Bertha-von-Suttner-Stiftung in den nächsten Jahren verstärkt mit Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising in die Öffentlichkeit treten wird. „Dafür hat die Stiftung einen Mitarbeiter eingestellt“, sagt Joachim 
Schramm, langjähriger Kassierer der Stiftung. „Ziel dieser Maßnahme ist, die Sichtbarkeit der Stiftung zu erhöhen und mehr Spenden einzunehmen, um langfristig wissenschaftliche und kulturelle Friedensprojekte noch besser unterstützen zu können.“ 

Hauke Thoroe ist seit diesem Sommer mit wenigen Wochenstunden für Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising bei der Bertha-von-Suttner-Stiftung beschäftigt. Ehrenamtlich ist er als Mitglied im DFG-VK-BundessprecherInnenkreis aktiv.

Bertha-von-Suttner Stiftung der DFG-VK

Kategorie: 2022, Suttner-Stiftung Stichworte: 202203, Bertha-von-Suttner-Stiftung, Friedensarbeit, Suttner

1. September 2021

Zum 100. Todestag von Alfred Hermann Fried

Dieser Beitrag ist erschienen in der
ZivilCourage 4/2021

Pazifismus

Symposium in Erinnerung an Leben und Wirken des DFG-Mitgründers

Von David Scheuing

Am 4. Mai jährte sich der Todestag des Mitbegründers der Deutschen Friedensgesellschaft Alfred Hermann Fried zum hundertsten Mal. Zum Gedenken und um der Frage nachzugehen, welche Bedeutung sein Leben und Werk für Pazifist*innen auch 100 Jahre später noch haben kann, lud die Bertha-von-Suttner-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der DFG-VK, dem Arbeitskreis Historische Friedens- und Konfliktforschung und dem International Peace Bureau zu einer kleinen Gedenkveranstaltung.

Diese Veranstaltung war vom Impuls des früheren Mitglieds im DFG-VK-Bundesvorstand Wilfried Twachtmann ausgegangen, der in Zusammenarbeit mit dem internationalen Sprecher der DFG-VK Guido Grünewald dafür sorgte, dass Besucher*innen aus den USA, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Deutschland an der Veranstaltung teilnahmen. Wie so viele Veranstaltungen dieser Tage fand auch diese rein digital statt; und wie bei so vielen Veranstaltungen half das zwar der Internationalität, aber nicht unbedingt der Intensität des Austausches.

Zu 100 Jahren Fried´scher Gedanken sprachen bei der Veranstaltung die Fried-Biografin Petra Schönemann-
Behrens, der Historiker Guido Grünewald und der Verleger Helmut Donat. Jede*r von ihnen beleuchtete eine spezifische Facette des Lebens und Wirkens Alfred Frieds. 

Petra Schönemann-Behrens setzte das bewegte Leben Frieds ins Zentrum und zeigte, wie eng er in der europäischen pazifistischen Bewegung um die vorletzte Jahrhundertwende eingebunden war, wie viele Kontakte er pflegte – zu Bertha von Suttner, zu schweizerischen Aktiven, zur deutschen Szene – und dass er (auf Anraten oder Drängen Suttners) durch seine Gründungsbeteiligung an der Deutschen Friedensgesellschaft 1892 aktiv war. 

Guido Grünewald lieferte einen groben Überblick über das weite Feld der Tätigkeiten Frieds – vor allem der publizistischen, außerdem die Anknüpfung an neuere Publikationen in Frieds Geist: friedenswissenschaftliche Texte und Projekte zu global Governance, Friedensjournalismus.

Aus beiden Vorträgen wurde klar: Die Bedeutung des publizistischen Wirkens Frieds auf die Bewegung und die Formalisierung und Verstetigung ihrer Ziele darf nicht unterschätzt werden. Durch zentrale Organe wie nicht zuletzt die – 1899 vom späteren Friedensnobelpreisträger gegründete und bis heute kontinuierlich publizierte – Friedens-Warte wurden pazifistische Gedanken, Theorien und Praxiswissen mindestens deutschlandweit sichtbar und damit auch debattierbar.

Sein Bemühen auch um eine internationale Vernetzung und Etablierung des expliziten Friedensjournalismus scheiterten zur damaligen Zeit – im Angesicht jüngerer Gewalttaten (u.a. dem Genozid in Ruanda mit seiner expliziten Rolle des Rundfunks) wurden diese Bemühungen seit den 1990er Jahren aber wieder verstärkt. Dennoch bleiben diese Versuche stark von den Mitteln und Motiven der internationalen Entwicklungszusammenarbeit abhängig und sind wenig von Journalismus (und seinen Medienhäusern) und der Friedensbewegung gefördert – eine politisch wie inhaltlich ungute Verengung. 

Den sehr persönlichen Auseinandersetzungen im Ersten Weltkrieg widmete sich Helmut Donats Blick auf das Feldtagebuch Frieds. Eingewoben in eine dichte Erzählung der Kriegsursachen und der Leichtigkeit, mit der die Staaten in den Krieg taumelten, schilderte Donat die Kriegserfahrungen Frieds, seine Beobachtungen zum intellektuellen und journalistischen Gleichtakt der Kriegsjahre („das Denken [ist] gleichsam auf dem Exerzierplatz eingeübt worden“) und seinen nahezu ohnmächtigen, aber oppositionellen Unglauben ob der Umstände dieses Krieges. Ein lesenswertes Zeugnis auch über 100 Jahre nach dem Ende dieses Krieges.

Mit Blick auf die bewegungsinternen Auseinandersetzungen kam auf dem Symposium nicht zum Ausdruck, inwieweit Frieds individuelles Wirken auch Einfluss auf die politische Linie der publizierten Werke hatte – inwieweit also eine stärker bürgerliche Ausrichtung (sozial, politisch, publizistisch) radikaleren Ansätzen, anarcho-pazifistischen oder der Arbeiterbewegung näherstehendere Ansätze antimilitaristischen Denkens dadurch eher unterbelichtet waren. Dennoch: der Nobelpreis ist unbestritten verdient gewesen – für Theorie wie Tat des rechtlichen Pazifismus.

Denn Fried begründete den „ursprünglichen“ oder „radikalen“ Pazifismus – seine Überlegungen für eine fundamental pazifistische Grundordnung der globalen Beziehungen. Dabei setzte er auf internationale Verrechtlichung, die Etablierung globaler Institutionen und die Entwicklung gemeinsamer Wertegrundlagen für diese Friedensorganisationen. Er setzte damit der eher emotionalen Abkehr vom Kriege ein rationalistisches Modell friedlicher Beziehungen entgegen. 

Dabei bleibt aber die Rolle und Wirkung anderer ursächlich mit unfriedlichen Verhältnissen verknüpfter Tatsachen (Wirtschaftssysteme, politische Systeme, koloniale und postkoloniale Verhältnisse) weitestgehend außen vor – diesen Bruch zu thematisieren, zu kritisieren und schließlich zu überwinden, ist eine notwendige Herausforderung für die heutigen Generationen. Nur so kann eine wirklich gewaltfreie Konflikttransformation – und eine Transformation unfriedlicher Verhältnisse gleichermaßen (so möchte man ergänzen) – gelingen. Denn trotz aller größeren internationalen Verrechtlichungen und 75 Jahren Vereinter Nationen herrschen weltweit weiterhin keine friedlichen Verhältnisse.

Für solche zu sorgen, ist auch 100 Jahre nach Frieds Tod unsere gemeinsame Aufgabe – denn: „Den Frieden allein zu lieben, reicht nicht aus. Notwendig ist tatkräftiges Handeln, um den Frieden zu errichten.“ Mögen wir zu seinem 200. Todestag Besseres berichten können.

David Scheuing ist Vorsitzender der Bertha-von-Suttner-Stiftung der DFG-VK.

Auf der (neu gestalteten) Homepage der Bertha-von-Suttner-Stiftung der DFG-VK sind die Vorträge der Tagung von Petra Schönemann-Behrens, Guido Grünewald und Helmut Donat dokumentiert. Die Videos können abgerufen werden unter der Adresse: www.bertha-von-suttner-stiftung.de/?p=576

Kategorie: Pazifismus Stichworte: Fried, Suttner, Suttner-Stiftung

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„Eine Supermacht Europa verhindern“

17. Januar 2023

Michael Schulze von Glaßer
Titel: Warum Pazifismus wichtiger denn je ist
Erschienen in ZivilCourage 4-22/1-23

ZC-4-22/1-23-Editorial

16. Januar 2023

Stefan Philipp
Editorial zum Heft 3/2022

Zweifel sind keine Schande

16. Januar 2023

Ernst Rattinger
Leitartikel
Erschienen in ZivilCourage 4-22/1-23

Warum Pazifismus wichtiger denn je ist

16. Januar 2023

Michael Schulze von Glaßer
Titel: Warum Pazifismus wichtiger denn je ist
Erschienen in ZivilCourage 4-22/1-23

„Ein Signal mangelnder Zivilcourage“

27. November 2022

Andreas Zumach
„Ein Signal mangelnder Zivilcourage“
Erschienen in ZivilCourage 3/2022

… gefördert von: Bertha-von-Suttner-Stiftung

27. November 2022

Hauke Thoroe
… gefördert von: Bertha-von-Suttner-Stiftung
Erschienen in ZivilCourage 3/2022

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