• Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen

ZivilCourage

  • Archiv
    • 2021
    • 2020
    • 2019
    • 2018
  • Artikel
    • Atomwaffen
    • DFG-VK
    • Pazifismus
    • Wehrpflicht
  • Über uns
  • DFG-VK

Nachruf

1. September 2021

Trauer um Knut Andresen

Dieser Beitrag ist erschienen in der
ZivilCourage 4/2021

Antimilitarismus

Nachruf auf Knut Andresen (1939-2021)

Von Ralf Cüppers

Über die Beteiligung an Aktionen in Heide, Husum und Jagel kam Knut zur DFG-VK. „Bundeswehr abschaffen“ war für ihn als Pazifist und Kommunist eine Selbstverständlichkeit.

Er war ein Aktivist. Von seinem nordfriesischen Haus auf dem Lande fuhr er regelmäßig mit vollgepacktem Fahrradanhänger zum Wochenmarkt nach Friedrichstadt, um dort Mahnwachen und Infostände mit selbst gestalteten Plakaten gegen Faschismus, Kriegsvorbereitung und Krieg, Kapitalismus und Umweltzerstörung zu machen. Dadurch wurde er zur Institution des Wochenmarktes, wird seit seinem Tod dort vermisst. 

Die regelmäßige Teilnahme an den Mahnwachen des Landesverbandes Hamburg/Schleswig-Holstein am Drohnen- und Tornadostandort Jagel und Aktionen in Heide und Husum waren für ihn Gelegenheit, sich auszutauschen und Kontakte aufrecht zu erhalten. Organisation war ihm weniger wichtig als persönlicher Kontakt und die Solidarität mit Gleichgesinnten.Knut war bildender Künstler und Literat. Seine letzte Einzelausstellung in Husum kurz vor dem Lockdown fand in der Presse positive Kritik und breite Anerkennung. In seinen Werken kam seine Haltung gegen Militär und Krieg und vor allem auch seine Liebe zur Natur und ihren Lebewesen zum Ausdruck. Wir werden ihn und seine Gestaltungen „Standhaft für den Frieden“, „Lass Dich nicht zum Mörder machen“, „Mahnwache gegen Wahnmache“ oder „Corona – wir verlieren unseren Krieg gegen die Natur“ in guter Erinnerung behalten und in seinem Sinne weitermachen

Kategorie: Erinnerung Stichworte: 202103, Erinnerung, Nachruf, Trauer

1. September 2021

Trauer um Willi Hoffmeister

Dieser Beitrag ist erschienen in der
ZivilCourage 4/2021

Antimilitarismus

Nachruf auf Willi Hoffmeister (25. März 1933 – 3. August 2021)

Von Felix Oekentorp

Der Friedenskämpfer, Gewerkschafter, Antifaschist und Kommunist Willi Hoffmeister ist am 3. August im Alter von 88 Jahren gestorben. Seine Erfahrungen mit Faschismus und Krieg, die er als Kind in einem kommunistischen Elternhaus machte, und die seines Onkels, der die mehrjährige Haft im KZ überlebt hatte, mündeten bei Willi in der Überzeugung „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“. Diese Überzeugung lebte er konsequent bis zu seinem Tod.

In seiner ostwestfälischen Heimat gründete er als junger Mann eine FDJ-Gruppe und reiste zum Deutschlandtreffen der Jugend Pfingsten 1950 nach Berlin. Westdeutschland hatte seinen Bürgern die Teilnahme verboten, Willis Lehrmeister hatte den Urlaub verweigert. Beides kümmerte Willi nicht, er fuhr und nahm teil. Vom antikommunistischen Verfolgungsdruck hatte er sich niemals beirren lassen. Willi trat 1954 nach dem in Westdeutschland erlassenen Verbot der FDJ der KPD bei. Später wurde auch diese verboten, und so wurde Willi Mitglied der DKP. 

Bei der VVN-BdA war Willi aktiv und in Dortmund kämpfte er gegen das Wiedererstarken von Nazis im Bündnis gegen Rechts. Sein Engagement war weit bekannt und bescherte ihm auch Bedrohungen, von denen er sich aber nicht abschrecken ließ.

Auch gegen die in den 80ern in Dortmund sehr aktive Nazi-Kleinstpartei FAP organisierte Willi den Widerstand, zusammen mit seinen Kollegen von der Westfalenhütte marschierte er zu deren Büro, so dass die geplante Eröffnung nicht stattfinden konnte. 

Auf der Suche nach Arbeit nach seiner Lehre als Schreiner kam Willi 1951 nach Dortmund und war zunächst Hafenarbeiter. 1954 heuerte er bei Hoesch als Stahlarbeiter auf der Westfalenhütte an. Die Belegschaft war politisiert, und der Organisationsgrad bei der Gewerkschaft lag bei 100 Prozent. Willi wechselte von der ÖTV zur IG Metall, der er bis zu seinem Tod treu blieb. 1967 wählten ihn die Kollegen zum Vertrauensmann und 1978 wurde er erstmals in den Betriebsrat gewählt. Die Betriebsratsarbeit gestaltete Willi stets mit Blick über den Tellerrand und immer auch politisch. Hoesch war bekannt für seine betriebliche Friedens-
initiative, die sich den seinerzeitigen Plänen zur atomaren Bewaffnung entgegenstellte.

Bereits 1961 nahm Willi Hoffmeister am ersten Ostermarsch West teil, und bis zu seinem Tod war er mehr und mehr das Gesicht des Ostermarsch Ruhr, der sich mit dem Ostermarsch Rheinland zu einem gemeinsamen starken Ostermarsch verband.

Anfang 1999 trat er der DFG-VK bei. Ohne ein Amt in der DFG-VK zu haben, prägte er die Außendarstellung der Landesgeschäftsstelle mit. Will war maßgeblich beteiligt an den Aktivitäten der DFG-VK im Ruhrgebiet, nicht nur bei Ostermärschen, sondern auch bei den jährlichen Demos gegen das Luft- und Weltraum-Operationszentrum am 3. Oktober und zahlreichen Anlässen wie den Kriegsbeteiligungen der Bundeswehr in Afghanistan und Ex-Jugoslawien.

Willi war ein Menschenfänger. Mit dem gleichen Ernst mit dem er mit Abgeordneten oder Ministern diskutierte, sprach er mit Passant:innen am Infostand oder mit Mitdemonstrant:innen. Zusammenkünfte in seinem Garten bleiben unvergessen, hier wurden in kleinen und großen Runden ohne Tagesordnung und Redeleitung viele erfolgreiche Aktivitäten geboren und geplant.

Willi, unser Kampf muss weitergehen. Verlass´ dich auf uns!

Felix Oekentorp ist Sprecher des DFG-VK-Landesverbands NRW und war eng mit Willi Hoffmeister befreundet.

Kategorie: Antimilitarismus Stichworte: 202103, Nachruf

28. März 2021

Trauer um einen tatkräftigen Pazifisten

Dieser Beitrag ist erschienen in der
ZivilCourage 1/2021

Erinnerung

Heiner Häberlein, ehemals DFG-VK-Bundesvorstandsmitglied und bayerischer Landesvorsitzender, ist im Alter von 71 Jahren im November 2020 gestorben

Von Harald Will

August 1968. In der Tschechoslowakei sind Truppen des Warschauer Paktes einmarschiert. Auf den Straßen stellen sich unbewaffnete Menschen den Panzern der Invasoren entgegen. 

In Prag beobachtet das ein junger Mann aus Nürnberg: Heinrich „Heiner“ Häberlein, 19 Jahre alt. Er ist auf der Suche nach seinen Eltern, die in der CSSR unterwegs und nicht zur vereinbarten Zeit nach Hause zurückgekehrt sind. Was Heiner in Prag sieht, den gewaltfreien Widerstand gegen eine militärische Aggression, das beeindruckt ihn tief. Es prägt ihn für sein weiteres Leben, wie er später erzählt. Ein Leben, in dem er sich mit all seiner Energie für Frieden und Völkerverständigung einsetzen wird.

Schon 1967 hat Heiner, der zu dieser Zeit als Feinmechaniker arbeitet und die Berufsaufbauschule besucht, den Kriegsdienst verweigert. Er ist aktiv bei der evangelischen Jugend in Nürnberg und macht dort unter anderem KDV-Beratung. Die Kriegsdienstverweigerung ist für ihn nicht nur eine individuelle Entscheidung. „Es wurde mir klar“, sagt er später einmal, „dass ich von Gewaltverzicht, Frieden ohne Abschreckung und Gewaltandrohung … nicht nur reden kann, sondern dass ich dazu zusammen mit anderen etwas tun muss, um diese Ziele zu erreichen.“ 

1969 tritt Heiner der DFG-IdK (Deutsche Friedensgesellschaft – Internationale der Kriegsdienstgegner) bei. Bereits drei Jahre später wird er in den Bundesvorstand gewählt und ist verantwortlich für den Arbeitsbereich, der die Fusion mit dem VK (Verband der Kriegsdienstverweigerer) zur DFG-VK vorbereitet. Parallel zu seinem politischen Engagement beginnt Heiner ein Studium für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen, das er mit dem Staatsexamen abschließt. Lehrer kann er allerdings zunächst nicht werden. Den bayerischen Behörden gilt die DFG-VK als „kommunistisch beeinflusst“; deshalb verweigern sie Heiner den Eintritt in den Schuldienst. Es dauert sechs Jahre, bis er sich juristisch die Einstellung als Lehrer erkämpft hat.

1975 wird Heiner zum Vorsitzenden der DFG-VK Bayern gewählt. Er bleibt 13 Jahre lang an der Spitze des Landesverbandes. Auch auf Bundesebene ist er wieder aktiv: 1979 übernimmt er im Bundesvorstand das Referat KDV, er ist Initiator der bundesweiten Aktion „Verweigert alle Kriegsdienste“ und arbeitet mit an der Kampagne „Atomwaffenfreie Städte und Gemeinden“. Die Aktiven des bayerischen Landesverbands und jene, die mit ihm auf Bundesebene zu tun haben, schätzen Heiner – auch wegen seiner Tatkraft. Er ist ein unermüdlicher Arbeiter, der Sitzungen akribisch vorbereitet und in der Öffentlichkeit beredt für die Sache des Pazifismus eintritt. Zugleich erleben ihn alle als einen Menschen, der trotz aller Hartnäckigkeit nicht verbissen, sondern locker wirkt und der anderen zugewandt ist.

Besonders wichtig ist Heiner die internationale Zusammenarbeit. So knüpft er intensive Kontakte zu Friedensgruppen in der Tschechoslowakei. 1983 organisiert er auf Bitte des Koordinationsausschusses der Friedensbewegung die erste Reise einer bundesdeutschen Delegation in die CSSR. 1986 wird er Koordinator der blockübergreifenden Aktion „Olof-Palme-Friedensmarsch für einen atomwaffenfreien Korridor in Mitteleuropa“. 

Nach 1989 zieht sich Heiner von Funktionen in der DFG-VK weitgehend zurück – abgesehen vom Amt des Stiftungsratsvorsitzenden der Bertha-von-Suttner-Stiftung der DFG-VK, das er 2015 für vier Jahre übernimmt. Er konzentriert sich auf seine pädagogische Arbeit und darauf, Begegnungen von deutschen und tschechischen Schülerinnen und Schülern zu organisieren. Im Jahr 2000 erhält Heiner den bayerischen Friedenspreis der DFG-VK zuerkannt. In seiner Dankesrede sagt er: „Wahrscheinlich bin ich ein unverbesserlicher Optimist, wenn ich die Vision habe, dass es vielleicht langfristig doch gelingt, Armeen überflüssig zu machen und sie eines Tages abzuschaffen“. Das, so Heiner, sei noch Utopie, aber man dürfe sich davon nicht beirren lassen. Die Forderung Bertha von Suttners „Die Waffen nieder!“ gelte nach wie vor: „Das bleibt erstes Ziel!“ 

Heiner selbst kann es nun leider nicht mehr verfolgen; am 13. November 2020 ist er mit 71 Jahren überraschend in Nürnberg gestorben. 

Harald Will ist aktiv in der DFG-VK-Gruppe München und kannte Heiner Häberlein jahrzehntelang.

Kategorie: Erinnerung Stichworte: 202101, Häberlein, Nachruf, Trauer

Haupt-Sidebar

„Eine Supermacht Europa verhindern“

17. Januar 2023

Michael Schulze von Glaßer
Titel: Warum Pazifismus wichtiger denn je ist
Erschienen in ZivilCourage 4-22/1-23

ZC-4-22/1-23-Editorial

16. Januar 2023

Stefan Philipp
Editorial zum Heft 3/2022

Zweifel sind keine Schande

16. Januar 2023

Ernst Rattinger
Leitartikel
Erschienen in ZivilCourage 4-22/1-23

Warum Pazifismus wichtiger denn je ist

16. Januar 2023

Michael Schulze von Glaßer
Titel: Warum Pazifismus wichtiger denn je ist
Erschienen in ZivilCourage 4-22/1-23

„Ein Signal mangelnder Zivilcourage“

27. November 2022

Andreas Zumach
„Ein Signal mangelnder Zivilcourage“
Erschienen in ZivilCourage 3/2022

… gefördert von: Bertha-von-Suttner-Stiftung

27. November 2022

Hauke Thoroe
… gefördert von: Bertha-von-Suttner-Stiftung
Erschienen in ZivilCourage 3/2022

  • Datenschutz
  • Impressum

Urheberrecht © 2023 Anmelden